25. April 2021: Resistenza und Antifaschismus

Unter der Schirmherrschaft des italienischen Generalkonsulats in Frankfurt a. M.

ITALIENISCHER TEXT HIER

Mailand: Partisanen ziehen nach der Befreiung durch die Straßen

Am 25. April 1945 wurde Italien endgültig von der deutschen Besatzung und vom faschistischen Regime der Salò-Republik befreit. Einen entscheidenden Beitrag – militärisch und moralisch – leistete dabei das vielgestaltige Phänomen des antifaschistischen Widerstandes, die Resistenza. In ihr engagierten sich einfache Männer und Frauen genauso wie Partisaninnen und Partisanen sowie viele andere Gruppen, die sich den Besatzungstruppen und ihren Kollaborateuren auf ganz unterschiedliche Weisen entgegenstellten. Diese große Bewegung, die Teil eines umfassenderen übernationalen Aufstands der Völker gegen einen langen, grausamen Krieg und gegen die nazi-faschistische Barbarei war, ermöglichte es Italien und Europa, sich auf demokratischer Basis neu zu gründen.

Die ANPI-Ortsverbände in Deutschland (Berlin, Köln, Frankfurt) möchten den 25. April mit einem Programm von virtuellen Veranstaltungen gedenken, die sich auf weniger bekannte Aspekte des Widerstands konzentrieren. Damit wollen wir dazu anregen, über die aktuelle Bedeutung dieser außergewöhnlichen geschichtlichen Erfahrung nachzudenken sowie über den mehr denn je wichtigen Wert des Antifaschismus, aber auch den Blick darauf lenken, wie demokratische Werte in der schwierigen Zeit, die wir gerade durchmachen, gefördert werden können.

Italiens antifaschistischer Widerstand war trotz seiner nationalen Besonderheiten Teil einer Bewegung, die ganz Europa betraf und über die europäischen Grenzen hinaus reichte, nicht nur, weil sich in ihr Partisanen verschiedener Nationalitäten zusammenfanden: Die Resistenza brachte auch Bestrebungen und Werte zum Ausdruck, die, wie vielleicht noch nie zuvor in der Geschichte, Völker unterschiedlicher Traditionen und Kulturen im Kampf für Frieden, Freiheit, Demokratie und soziale Gerechtigkeit vereinten. Mit dieser Überzeugung haben wir unser Programm von Veranstaltungen über den antifaschistischen Widerstand und die Notwendigkeit des Antifaschismus auch einem deutschen Publikum zugänglich gemacht, indem wir alle Inhalte auch auf Deutsch verfügbar machen.

Um teilzunehmen ist es nötig, sich für jeden Videovortrag mittels des angegebenen Links anzumelden.

Sonntag, den 25. April 2021, 17:00 Uhr

RESISTENZA UND ANTIFASCHISMUS HEUTE

Italienisch mit deutschen Untertiteln

Carlo Greppi, Historiker und Publizist, spricht mit Tommaso Speccher, Hostoriker und Philosoph

Carlo Greppi und Tommaso Speccher werden in ihrem Dialog einige Etappen des historischen Antifaschismus und der Resistenza zurückverfolgen und dabei die Besonderheiten der unterschiedlichen Erfahrungen in Italien und Deutschland herausarbeiten. Indem sie die Relevanz der Entfaltung eines europäischen Diskurses über Antifaschismus betonen, werden die Referenten über die Bedeutung des 25. Aprils und allgemeiner über die Erinnerung an den Antifaschismus in der allgemeinen Wahrnehmung und  öffentlichen Debatte heute nachdenken.

ANMELDUNG

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Samstag, den 1. Mai 2021, 17:00 Uhr

DIE RESISTENZA IN ROM

Deutsche Version

Corrado Lampe, Journalist und Archivar

Nach dem 25. Juli 1943 wurde die Tätigkeit der antifaschistischen Parteien wiederbelebt: der erste Schritt war die Gründung des Comitato di Liberazione Nazionale (Komitee der Nationalen Befreiung, CLN) in Rom gleich nach dem Waffenstillstand. Am 10. September, in der Schlacht von Porta San Paolo, wurden die Nazi-Streitkräfte unerwartet mit militärischen und zivilen Kräften konfrontiert, die sich der Besatzung widersetzten. Bis zur Befreiung kämpften in der Hauptstadt zahlreiche bewaffnete Gruppen, wie jene der CLN und darüber hinaus auch Volks- und Nachbarschaftsformationen, die den Besatzern das Leben schwer machten.

ABGESAGT

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Sonntag, den 2. Mai 2021, 18:00 Uhr

DIE PARTIGIANI DER WEHRMACHT

Italienisch mit deutschen Untertiteln

Mirco Carrattieri, Historiker, Direktor des Istituto Nazionale ‘Ferruccio Parri’; Iara Meloni, Historikerin, Doktorandin an der Universität Mailand

Das Phänomen der Deserteure der deutschen Besatzungsarmee in Italien und die aktive Beteiligung von Wehrmachtsoldaten an der Resistenza sind Gegenstand einer aktuellen Untersuchung, die in einem Band mit dem Titel “Partisanen der Wehrmacht” vom Verlag Le piccole Pagine erschienen ist. Das Buch stellt die wichtigsten Forschungsergebnisse vor und hebt einige bedeutende Biografien hervor, die sowohl die Rolle der Protagonisten während des Krieges als auch das anschließende zivile Leben rekonstruieren, das oft durch Schweigen und Schwierigkeiten bei der öffentlichen Anerkennung dieser Erfahrung gekennzeichnet ist.

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Samstag, den 8. Mai 2021, 18:00 Uhr

SÜDITALIEN UND SÜDITALIENER IN DER RESISTENZA

Italienisch mit deutschen Untertiteln

Giacomo Massimiliano Desiante, Historiker und Forscher am IPSAIC

Das Studium und die Erinnerung an die Resistenza in Süditalien sowie der Beitrag der Süditaliener zum antifaschistischen Widerstand in Mittel- und Norditalien sind ein Thema der jüngsten historischen Forschung. Tatsächlich sind die Ereignisse nicht sehr bekannt, zu denen die Süditaliener in der – wenn auch kurzen – Zeit der Nazi-Besetzung in zahlreichen Aufständen gegen das Regime vor und nach dem Fall des Faschismus als Protagonisten beitrugen. Bekannt, aber als solche nicht vollständig untersucht ist dann die Rolle der zahlreichen Süditaliener, die in den Partisanenformationen in den besetzten Regionen agierten.

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