BEFREIT! 25. APRIL IN FRANKFURT

Der 25. April ist der nationale Tag der Befreiung vom Faschismus in Italien (1945) und Portugal (1974). Nach dem Erfolg der ersten Ausgabe vom letzten Jahr, organizziamo planen wir für 2023 zum zweiten Mal eine Veranstaltung, die der Niederlage des Nazifaschismus in Italien und des Faschismus in Portugal gedenken und darauf abzielt, die Werte von Frieden, Demokratie, Freiheit, Toleranz und Inklusion zu fördern, die die Grundlage des europäischen Aufbauwerks bilden. Die unterschiedlichen Veranstaltungen möchten gleichzeitig den Beitrag nachdrücklich betonen, den damals die Widerstandskämpfer leisteten als Beispiel für gesellschaftspolitisches Engagement, das auch heute immer noch notwendig ist, um unsere Demokratien aufrechtzuerhalten und zu stärken.

Das Projekt wird in deutscher Sprache (oder mit deutscher Untertitelung) gehalten.

PROGRAMM

Samstag, 15. April, 18:30 Uhr

Italienische Arbeitskräfte in Deutschland 1938-1945: Zwischen Ausbeutung und Widerstand

Online VortragItalienisch mit deutschen Untertiteln

Unmittelbar vor und während des Zweiten Weltkriegs wurden Hunderttausende von Italienern nach Deutschland gebracht und arbeiteten dort für die deutsche Kriegswirtschaft, häufig im Rahmen von Zwangsverpflichtungen. Es ist eine vergessene Geschichte, die erst in jüngster Zeit durch eingehende historische Studien aufgearbeitet wurde. Es ist eine Geschichte der Ausbeutung, der Demütigung, aber auch des Kampfes um Lebens- und Arbeitsbedingungen und – von kleinen, aber bedeutungsvollen Minderheiten – des aktiven antifaschistischen Widerstands.

Brunello Mantelli, Historiker und Professor der Universität Kalabrien

Um teilzunehmen, muss man sich im Voraus ANMELDEN

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Samstag, 22. April, 17:00-20:00

Öffentliche Feier der Befreiung vom Faschismus

Wir feiern die Befreiung vom Faschismus mit:

* Vernissage der Ausstellung

* Musik

* Zusammensein bei einem kaltem Büffet + Getränke

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Samstag, 22. April – Sonntag, 07. Mai, 10:00-18:00

Ausstellung: “Eine andere italienische Reise” – Orte, Geschichte und Erinnerungen an den Zweiten Weltkriegs

Netzwerk Seilerei, Offenbacher Landstraße 190, Frankfurt

Sprache: Deutsch – Englisch

Die zweisprachige Ausstellung (Deutsch/Englisch) über die Erinnerungsorte des Zweiten Weltkriegs in Italien zielt darauf ab, einem jungen und internationalen Publikum Erinnerungslandschaften, Orte und Geschichte des Zweiten Weltkriegs in Italien näher zu bringen als Orte der Reflexion und der Konstruktion eines historischen und zivilen Bewusstseins. Dank der hypermedialen Dimension der Ausstellung (die mit QR-Code ausgestattet ist) können die Besucher auch auf die Website zugreifen, um mehr über die ausgestellten Themen zu erfahren.

Durch die Vertiefung der Kenntnisse über einen entscheidenden Moment der europäischen Geschichte möchte die Initiative einen Dialog anspornen, der eine Brücke zwischen den Erinnerungen und der Geschichte Italiens und Deutschlands baut und somit die Anerkennung der “Vergangenheit der anderen” ermöglicht. Dies im Hinblick auf ein bewussteres Engagement der jüngeren Generationen für die gemeinsame europäische Gegenwart.

Am gleichen Ort werden auch Plakate zur Nelkenrevolution 1974 in Portugal ausgestellt.

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Dienstag, den 25. April, 18:30 Uhr

Der Beitrag der katholischen Nonnen und Priester zum Kampf gegen den Nazifaschismus in Italien zwischen 1943 und 1945

Online VortragItalienisch mit deutschen Untertiteln

Mit der Erweiterung der historischen Forschung wird uns immer bewusster, wie vielfältig und unterschiedlich die Formen des Widerstands gegen den Nazifaschismus in Italien waren. Der Historiker Mimmo Franzinelli, einer der wichtigsten Forscher des italienischen Faschismus und der Geschichte des Widerstands, wird sich auf den Beitrag des niederen katholischen Klerus konzentrieren, der sich insbesondere in der Form von Schutz und Hilfe ausdrückte, die Priester und Nonnen den Verfolgten, angefangen mit den Juden und den Partisanenkämpfern, boten.

Mimmo Franzinelli, Historiker

Um teilzunehmen, muss man sich im Voraus ANMELDEN

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Mittwoch, den 26. April, 18:30 Uhr

Die Rolle der Frauen im antifaschistischen Widerstand

Präsenzvortrag, Netzwerk Seilerei, Offenbacher Landstraße 190, Frankfurt

Sprache: Deutsch

Im antifaschistischen Widerstand im Zweiten Weltkrieg spielten Frauen eine ausschlaggebende Rolle, die lange nicht anerkannt wurde. Zehntausende davon entschieden sich dafür, Partei zu ergreifen und sich dem Widerstand anzuschliessen, wodurch die übliche Rollenverteilung zwischen Mann und Frau aufgehoben wurde.

Nach dem Krieg verlangten viele dieser Frauen keine Anerkennung, weil sie der Meinung waren, sie hätten nur ihre Pflicht getan. Tatsache ist, dass ohne sie der Widerstand gar nicht möglich gewesen wären.

Liana Novelli, Historikerin und em. Dozentin der Frauenforschung an der Goethe-Universität Frankfurt

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Freitag, den 28. April, 18:30 Uhr

Werner Goll (1911-2003): Vom Pfarrer der Bekennenden Kirche Deutschlands zum italienischen Partisan

Hans Walter Goll, Sohn von Werner Goll, erzählt vom Weg seines Vaters in den Widerstand und der Zeit nach 1945.

Präsenzvortrag, Netzwerk Seilerei, Offenbacher Landstraße 190, Frankfurt

Sprache: Deutsch

Beginnend mit der Schilderung der biographischen Erfahrungen seines Vaters, der zur Wehrmacht eingezogen wurde und sich gegen Ende des Krieges den italienischen Partisanen anschloss, wird Pfarrer H.W. Goll Beispiele für den vom religiösen Gewissen inspirierten Widerstand gegen den Nationalsozialismus aufzeigen.

Hans Walter Goll, Pfarrer und Schriftsteller

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Donnerstag, den 04. Mai, 19:30 Uhr

Geschenkt wurde uns nichts

Filmvorführung, DGB Jugendclub, Wilhelm-Leuschenr-Str. 69-77, Frankfurt, im Rahmen der Antifaschistischen Filmreihe

Sprache: Italienisch mit deutscher Untertitelung

Der 2014 gedrehte und mit mehreren Preisen ausgezeichnete Dokumentarfilm von Eric Esser porträtiert Annita Malavasi, die während der deutschen Besatzung Italiens im Zweiten Weltkrieg unter dem Kampfnamen “Laila” Partisanin und eine der wenigen Kommandantinnen des Widerstands war und später Gewerkschafterin wurde. Die Erfahrung als Partisanin war für Annita und andere Frauen auch der Ausgangspunkt für ihre Emanzipation von einer patriarchalischen Gesellschaft.

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Freitag, den 05. Mai, 18:30 Uhr

Die Nelkenrevolution: Geburt der Demokratie in Portugal

Präsenzvortrag, Netzwerk Seilerei, Offenbacher Landstraße 190, Frankfurt

Sprache: Deutsch

Manuel Campos liest vor aus einem Aufsatz von Prof. Mónica Alves Dias Tischler über den unblutigen Militärputsch 1974 in Portugal, der die Diktatur des Estado Novo beendete und den Übergang zur Demokratie ermöglichte.

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Samstag, den 06. Mai, 18:30 Uhr

Viva Portugal!

Filmvorführung, Netzwerk Seilerei, Offenbacher Landstraße 190, Frankfurt

Sprache: Deutsch

Der Film dokumentiert die Geschichte des ersten Jahres der portugiesischen Revolution, von den Ereignissen im Jahr 1974 bis zum Putschversuch der Rechten im März 1975.

Mit anschließendem Filmgespräch mit Malte Rauch, einem der Regisseure des Dokumentarfilms.

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