Druckluft – Eine Geschichte des Erinnerns und Kämpfens

Der neue antifaschistische Comic von Heiko Koch – Interview mit dem Autor

ITALIENISCH

Heiko Koch, Mitglied bei ANPI Köln, ist Sozialarbeiter, Journalist und Schriftsteller. Er ist ein leidenschaftlicher Leser von Comics und Grafic Novels. Das Genre der antifaschistischen Comics hat er unserem Publikum schon mit vielen Rezensionen bekannt gemacht. Im April diesen Jahres hat Heiko selber eine Comic-Geschichte mit dem Titel Druckluft bei dem Ventil-Verlag veröffentlicht.

Heiko ist seit langem antifaschistisch unterwegs. Als ehemaliger Student der Geschichte und Zivildienstleistender besuchte er schon in den 80er Jahren mehrfach das ehemalige Konzentrationslager Ausschwitz und interessierte sich für den Widerstand gegen das NS-Regime. In Deutschland, aber auch in den von der Wehrmacht besetzten Ländern. Sein Interesse führte ihn vor allem nach Polen, Frankreich und Italien. Er las sehr viel zu der Thematik, auch Partisanenliteratur. Ende der 90iger Jahre lernte er den Historiker Luigi Borgomaneri vom ISEC aus Sesto San Giovanni kennen. Mit ihm und ehemaligen PartisanInnen besuchte er den Turiner Prozess gegen Theodor Saevecke, den ehemaligen GeStaPo-Chef von Mailand. In den Folgejahren organisierten Luigi und Heiko Seminare zur Partisanengeschichte in Sesto, Mailand und am Lago Maggiore. Dabei lernten sie wichtige ehemalige Partisanen wie Onorina Brambilla, Giovanni Pesce und viele andere beeindruckende Persönlichkeit kennen. Über die vielfältigen Kontakte auch zu jungen italienischen AntifaschistInnen wurde Heiko im Jahr 2006 auf CasaPound Italia hingewiesen. Da er CPI als federführend für den aktuellen Faschismus, nicht nur in Italien, ansah und ansieht, begann er sich näher mit dieser Bewegung auseinanderzusetzen. Dies führte zu seinem Buch über CasaPound Italia im Jahr 2013. Er ist überzeugt, dass die Bedeutung für die Revitalisierung des Faschismus durch CasaPound Italia bis heute, nicht nur in Deutschland, leider unterschätzt wird.


Rosanna Maccarone.: Heiko, woher kommt dein Interesse für des Genre?
Heiko Koch: Mich interessieren Comics schon seit meiner Kindheit. Als Kind faszinierten mich die fremden Welten, in die ich eintauchen konnte, die Orte und Zeiten, an denen ich mitgenommen wurde und die Abenteuer, die ich miterleben durfte. Die Figuren und ihre Geschichten zogen mich in ihren Bann und ich setzte mich lebhaft mit ihnen auseinander. Dabei hatten Comic in meiner Familie keinen leichten Stand. Meinen Eltern galten diese „Bildheftchen für Kinder“ als niedrige amerikanische Massenkultur.
Als Jugendlicher interessierte ich mich dann für die anarchisch angehauchten U-Comix. Das waren Übersetzungen von Comics aus dem us-amerikanischen und frankophonen Underground. Sie thematisierten in ausgefallenen Zeichenstilen Geschichten von Außenseitern und Rebellion, Gewalt, Sexualität und Politik. Die Comics riefen oft die Bundesprüfstelle auf den Plan, die die Darstellungen als jugendgefährdend einordneten und verboten. Ein Umstand, der einen rebellischen Jugendlichen wie mich ja noch mehr reizte sich solche Sachen anzusehen.
Schließlich nahmen sich gute AutorInnen und ZeichnerInnen immer mehr politischer Themen an, bzw. deren Werke wurden übersetzt und kamen auf den bundesdeutschen Markt. So kam ich unter anderen an „Der Schlaf der Vernunft“ von Enki Bilal oder „Maus“ von Art Spiegelman. Diese antifaschistischen Comics stehen bei mir immer noch in der ersten Reihe meines Bücherregals. Hier ging mein politisches und mein kulturelles Interesse eine perfekte Synthese ein. Einige dieser Comics schafften es, über die ihnen eigenen ästhetischen Stilmittel mir mehr und besser Inhalte und  Zusammenhänge zu vermitteln, als es so manche historische Dokumentation oder Roman geschafft hätten.

RM : Als Comic-Leser, was hat dich inspiriert, einen Schritt weiterzugehen und selbst eine Comic- Geschichte zu schreiben?
HK: Das kann ich nur als engagierter Antifaschist und Bewohner des Ruhrgebiets beantworten. Du weißt ja, dass seit der deutschen Wiedervereinigung über 200 Menschen von Nazis und Rassisten in Deutschland ermordet wurden und dass die staatlichen Behörden mit der Verfolgung dieser Taten ein skandalöses Verhalten an den Tag gelegt haben. Es gibt fast keinen Fall in dem die Behörden im demokratischen oder auch professionellen Sinne einen „guten Job“ gemacht haben. Ganz im Gegenteil. In Dortmund hat es allein fünf Morde seit dem Jahr 2000 gegeben. 2000 wurden drei PolizistInnen in Dortmund und im benachbarten Waltrop von einem Nazi erschossen. Im Jahr 2005 wurde der Punk Thomas Schulz von einem Naziskin in der Innenstadt erstochen und im Jahr 2006 wurde der kurdische Migrant Mehmet Kubasik in der Dortmunder Nordstadt von der Terrororganisation NSU erschossen. Der Mörder der drei Polizisten, der sich im Anschluss der Tat das Leben nahm, wurde als psychisch gestört definiert, seine Taten entpolitisiert und seinen Verbindungen in rechtsterroristischen Kreisen nicht nachgegangen. Der rechtsradikale Mörder von Thomas Schulz wurde von dem Richter als von der Situation überfordert charakterisiert. Der Mord sei nicht politisch motiviert gewesen und als Totschlag zu bewerten. Und bei dem Mord an dem kurdischen Kioskbesitzer ermittelten die Behörden fünf Jahre gegen dessen Familie und soziales Umfeld. Dieses behördliche Vorgehen in Dortmund ist durch und durch skandalös. Ein Vertrauen in die staatlichen Stellen im Kampf gegen Rechts kann man kaum noch aufbringen. Mittlerweile gilt Mehmet Kubasik nach der Selbstenttarnung des NSU als Opfer rechter Gewalt. Den anderen vier Mordopfern wird diese Würdigung verweigert. Während die PolizistInnen noch polizeiintern betrauert werden und sie in der Öffentlichkeit als Opfer gelten, wird dem Punk Thomas Schulz wenig bis gar keine Aufmerksamkeit zu Teil. Nach der Tat 2005 waren die lokalen Zeitungen vor allem mit Negativzuschreibungen und Abwertung der Punks und jugendlicher AntifaschistInnen beschäftigt.

Ein Bild das so stehen blieb und auch anlassbezogen immer wieder genutzt wird, wenn sich Jugendliche in Dortmund gegen Nazis wehren.

Mir ging es darum einen Comic zu schreiben, der den Mord an Thomas als wichtiges Ereignis der Stadtgeschichte festhält. Eine Tat, die nicht vergessen werden darf. Dabei wollte ich die Geschichte nicht hochtrabend mit vielen dokumentarischen Details erzählen, sondern in der Art und Weise wie sie auch in Jugendszenen weitererzählt wird. Und das in der Sprache, der Ästhetik und Alltagskultur, die viele Jugendliche teilen. Antifaschistische Stadtgeschichte in Comicform, die, wie bei mir früher die Comics, von Hand zu Hand geht, sich ausbreitet, festsetzt. Für eine Vertiefung und Versachlichung stehen ja Texte im Internet zur Verfügung. Das dabei auch an die anderen Morde gedacht wurde, verstand sich von selbst.

RM : Aber wie kommt man vom Lesen zum selber Schreiben?

HK: Das war purer Zufall. Seit einigen Jahren wollte ich schon die politischen Verhältnisse in Dortmund in einen Roman festhalten. War aber nicht dazu gekommen. Auf einem Festival im Jahr 2016 lernte ich dann einen Comic-Zeichner kennen. Ich fand es toll endlich mal einen Zeichner kennen zu lernen, fragte nach, wie er zu seinen Ideen kommt, wie er sie umsetzt, worauf er achtet, usw. usf. Und mir kam der Gedanke, zum Thema Dortmund einen Comic zu schreiben. Ich fragte, ob er Lust hätte, so eine Geschichte zeichnerisch umzusetzen. Hatte er. Und so fing ich an die Comic-Geschichte zu entwerfen. Nach einer wahren Odyssee setzte schließlich Patrick MacAllister die Geschichte in seinem tollen Stil um.

RM: Dann erzähl doch mal etwas zum Inhalt deines Comic.
HK: Der Ausgangspunkt der Geschichte ist die nächtliche Sprayaktion eines Mädchen namens Paula in dem Wohngebiet einer Nazigruppe, zu der auch der Mörder von Thomas Schulz gehörte. Sie wird dabei von den Nazis überrascht, muss fliehen und wird von einem Jugendlichen auf einem Motorino gerettet. Dieser stellt sich später Francesco vor, ein Ultra des BVB. Über diese Aktion wachsen unterschiedliche Jugendgruppen zusammen. Und weil sich die Sprayaktion als folgenreich erweist müssen die Jugendlichen sich zusammen gegen die Nazis in Dortmund behaupten. Soweit zur fiktiven Rahmenhandlung. In dieser Geschichte wird immer wieder auf Thomas, aber auch auf die anderen Mordopfer und das Gedenken an sie verwiesen. Die Geschichte von Thomas nimmt dabei einen größeren Raum als die der anderen Mordopfer ein. Das Comic hat also zwei Ebenen. Zum einen die der aktionsreichen,  spannungsgeladenen Gegenwart, worin unsere HeldInnen den Alltag mit all seinem Auf und Ab bewältigen müssen. Und die Ebene der Erinnerung und des Gedenkens an die Opfer rechter Gewalt in Dortmund.

RM: Deswegen auch als Untertitel „Eine Geschichte des Erinnerns und Kämpfens“ ?
HK: Ja. Es gibt die Parole in antifaschistischen Kreisen „Erinnern heißt Kämpfen“. Ich mag diese Parole nicht besonders und sehe das mit dem „Erinnern“ und „Kämpfen“ differenzierter. Aktivismus beinhaltet nicht zwangsläufig Erinnerung. Oft überdeckt der lautstark in Szene gesetzte Aktivismus den eigenen Mangel an Empathie, Reflexions- und Analysefähigkeit. Und steht erst recht nicht für eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte. Da bin ich eher Anhänger der Parole „Senza memoria non c‘è futuro“. Erinnerung als Prozess der Reflexion, Erkenntnis und Wissensbereicherung. Erinnerung als Voraussetzung für ein siegreiches Kämpfen. Deswegen „Eine Geschichte des Erinnerns und Kämpfens“.

Gedenken/Commemorazione in Dortmund-Brackel

RM: Dein Comic gilt allen Mordopfern in Dortmund. Somit auch den PolizistInnen.
HK: Ja, auch sie gehören in den antifaschistischen Gedenkkanon. Wie schwer diese Position einem auch fallen mag angesichts der Haltung vieler  PolizistInnen bei Demonstrationseinsätzen.

RM: Thomas gilt aber der Hauptaugenmerk.
HK: Ja. Vor allem weil Thomas und alle anderen Punks und Subkulturen über keine Lobby in dieser Gesellschaft verfügen.

RM: Trägt diese Betrachtung auch biographische Züge?
HK: Sicherlich. Ich habe als Jugendlicher lange in besetzten Häusern gelebt und hatte viele Punks als FreundInnen. Der Abwertung und Ausgrenzung von Subkulturen stehe ich vermutlich sensibler gegenüber als Menschen, die solche Erfahrungen nicht gemacht haben.

RM: Manche der ProtagonistInnen der Geschichte sind Italiener, genauer gesagt, italienische AntifaschistInnen: Francesco kommt aus einer Familie, wo der Großvater im antifaschistischen Widerstand gegen den Nazifaschismus gekämpft hatte. Und auch seine Mutter Elena wird im Comic antifaschistisch aktiv. Irgendwann kommt eine Szene, die in der Trattoria ‘Ponte del Porto‘ am Dortmunder Hafen, das Restaurant von Francescos Familie, spielt und wo eine ANPI-Fahne an der Wand zu sehen ist. Woher kommt dein Interesse für die Geschichte der Resistenza und den Antifaschismus in Italien allgemein?
HK: Seit gut 30 Jahren habe ich viele FreundInnen in Mailand. Die ersten lernte ich auf einer internationalen antifaschistischen Konferenz kennen. Sie kamen aus den Centri Sociali. Ich besuchte sie öfters und Ende der 90er Jahre versuchte ich in Mailand heimisch zu werden. Als ehemaliger Geschichtsstudent interessierte mich natürlich die Geschichte der italienischen Partisanenbewegung. Ich suchte das ISEC in Sesto San Giovanni auf, freundete mich mit Historikern und Partisanen an und besuchte mehrere Male den Prozess in Turin gegen Theodor Saevecke, den Henker der Piazzale Loreto (https://jungle.world/artikel/1998/35/des-henkers-sichere-heimat). Nach der Jahrtausendwende organisierte ich Fahrten zur Partisanengeschichte nach Mailand und den Lago Maggiore. Ich habe viel zu historischen Faschismus in Italien gelesen und zum aktuellen Faschismus geforscht und recherchiert. So habe ich im Jahr 2013 eines der ersten Bücher über CasaPound Italia, mit dem Titel CasaPound Italia – Mussolinis Erbe bei Unrast Verlag veröffentlicht und sehr viele Veranstaltungen dazu gemacht.

RM: Und so kam die ANPI-Fahne an den Dortmunder Hafen?
HK: Genau. Als Vorlage diente eine ANPI-Fahne der Sektion Mailand-Lambrate.
Das ich Jugendliche mit migrantischen Hintergrund in den Comic aufnahm verstand sich von selbst. Erst recht in diesem Schmelztiegel Ruhrpott. Für mich lag es da nahe eine italienische Migrantenfamilie mit Partisanengeschichte einzubauen. So konnte ich nicht nur meine italienischen FreundInnen ehren – Francesco und Lan Dai haben reale NamensgeberInnen – ich konnte auch auf Antifaschismus als eine generationenübergreifende Tradition verweisen. Obendrein konnte ich Elena als Vertreterin meiner Generation einbauen. Es ist ja so modisch, wie fatal Antifaschismus mit Jugend gleichzusetzen.

ANPI – Fahne/ La bandiera dell’ANPI

RM: Du hast die Geschichte für Druckluft geschrieben. Hast du auch einen Einfluss auf die Zeichnungen gehabt, und wenn ja, wie?
HK: Die Idee zu dem Comic hatte ich ja schon 2016, als ich den jungen Comic-Zeichner traf. Ich schrieb die Geschichte mit all seinen Figuren, den Verlauf der Ereignisse, von vorne bis hinten durch. Und er begann die Geschichte im Herge-Stile zu zeichnen. Leider brach er nach der ersten Szene ab. Ich versuchte dann in den folgenden Jahren immer wieder ZeichnerInnen und Geld für ihre Arbeit aufzutreiben. So fand ich eine Zeichnerin aus Köln, die aber auch wegen mangelnden Geldes absprang. Es war sehr mühsam immer wieder neue Anläufe zu nehmen. Die leidige Frage der Finanzierung überschattet das ganze Projekt. Erst nach vier Jahren gelang mir die Umsetzung mittels der Rosa Luxemburg Stiftung, wo einer der Bildungsreferenten eine Comic-Agentur betreibt. Er half die Geschichte noch mal zu „entschlacken“. D.h. es wurden weniger Figuren und Locations. So waren nicht mehr so viele Charaktere und Orte zu zeichnen. Politische Differenzen unter den Figuren wurden reduziert. D.h. Konflikte unter den Figuren nachvollziehbarer gemacht. Man definierte die Charaktere, das Auftreten und die Bekleidung der ProtagonistInnen durch. Die Sprache wurde noch mal von einer dritten Person lektoriert. Ich fuhr an alle Orte in Dortmund und Oberhausen, wo Handlungen stattfinden sollten, fotografierte und filmte sie für den Zeichner. Die Panels und deren Abfolge änderten wir noch mal. Schließlich wurde all dies dem Zeichner Patrick MacAllister vorgelegt. Er schuf das Outfit unserer HeldInnen, zerlegte und verbesserte die Panelvorschläge und machte zu all dem ein Grobentwurf, den wir dann noch mal en Detail durcharbeiteten. Schließlich zog sich Patrick eine längere Zeit zurück, um uns dann den fertigen Comic vorzulegen. Voila, da war der Comic. Ich würde sagen, nach der Entschlackungskur, stand inhaltlich noch 90 Prozent der anfänglichen Geschichte. Und mit seiner Panelanordnung, Zeichnung und Stil hat Patrick der Geschichte einen hervorragenden tempo-und facettenreichen Schliff gegeben. So zu diesem langen und zeitintensiven Arbeitsprozess.

RM: Was ist in deiner Vorstellung das Publikum, das du mit deiner Comic ansprechen möchtest?
HK
: Ich hoffe Menschen zu erreichen, die sich noch nicht all zu sehr mit der Geschichte von Opfern rechter Gewalt beschäftigt haben. Menschen, denen der Zugang zu politischen Ereignissen über Comic leichter fällt, weil sie hier eine Nähe zu ProtagonistInnen und Opfern entwickeln können. Politik auf eine ästhetische Art greifbarer und Schicksale und Ereignisse nachvollziehbarer werden. Wenn das über den Comic gelingt, würde mich das sehr freuen.
Natürlich möchte ich auch einen Beitrag zur Gegenkultur, zu den alternativen Narrativen der Stadt Dortmund leisten. Damit die Geschichte der  Ausgegrenzten wie Thomas gehört wird. Dies knüpft auch an meine
Herausgabe des antifaschistischen Comic „Das Karbidkommando“ im Jahr 2017 an. Dies war die Wiederveröffentlichung eine Comic von Günter Rückert aus dem Jahr 1987 über junge Widerstandskämpfer im Nationalsozialismus, die man „Edelweisspiraten“ nannte. Auch hier ging es um den Widerstand von Jugendlichen, der nach dem Krieg nicht als solcher anerkannt und diskriminiert wurde. (http://www.edition-av.de/buecher/edelweisspiraten.html)

RM: Hat es schon Reaktionen auf den Comic gegeben?
HK: Ja, von unterschiedlicher Seite. Von Dortmunder AntifaschistInnen, aber auch von Angehörigen ermordeter Antifaschisten. Sie waren durchweg positiv. Vor allem hat mich das Lob aus dem Freundeskreis von Thomas Schulz sehr gefreut.

RM: Warum eignet sich deiner Meinung nach das Genre, auch den jungen Lesern Antifaschismus zu erklären?
HK: Schaut man sich das veränderte Leseverhalten heutzutage an, so gehören Comics mittlerweile zum Alltag fast jeder Generation. Besonders aber zu dem junger Menschen. Comics und Graphic Novels vermitteln hoch komplexe Sachverhalte, bebildern kongenial geschichtliche Entwicklungen und Prozesse und schaffen über ihre Ästhetik Zugänge von Nähe und Empathie, wie sie es kaum ein anderes Medium bereithält. Comics sind deswegen pädagogisch auch so wertvoll, weil sie Erkenntnisgewinn über Lesespaß und Freude
vermitteln. Dabei sind sie niederschwellig. Man braucht keinen speziellen Bildungsgrad oder Schulabschluss, um Zugang zu dem Inhalt in den Comics zu erhalten. Zur Zeit fällt mir kaum ein anderes Medium ein, dass
so massenwirksam und synergistisch wirkt wie Comics. Das Bildungspotential von Comics für den Antifaschismus ist enorm und nicht annähernd ausgefüllt.

RM: Vielen Dank für das Interview.
HK: Gern geschehen. Ora e sempre Resistenza!

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